„Wir sind eine Familie geworden“

„Möchtest du ein Lied für uns singen?“ Kornelias Augen leuchten auf, sofort beginnt sie mit ihrer Mutter zu singen und trifft dabei jeden Ton! Die hübsche Zweijährige winkt uns vom anderen Ende des Teams Video-Calls zu. Ihre Mutter Kasia ist Rail Transport Specialist bei Hellmann Polen und alleinerziehende Mutter. Seit Kornelia geboren wurde, hat Kasia wirklich beide Hände voll zu tun, aber bei ihr sieht alles so leicht aus.

Kasia arbeitet seit 2017 in der polnischen Hellmann-Zentrale in Warschau. Bis dahin hatte sie nie wirklich etwas mit der Logistikbranche zu tun. Stattdessen unterhielt sie in New York eine große Fangemeinde, denn sie war die Leadsängerin in einer lokalen Coverband. Warschau und New York? Die Verbindung ist für Außenstehende oftmals schwer zu erkennen, bis sie erfahren, dass Kasia ursprünglich in New York geboren wurde. Zur Zeit der politischen Wende in Osteuropa war sie gerade mal ein halbes Jahr alt, als ihre Mutter zurück nach Polen zog, um die kleine Kasia in ihrem Heimatland aufzuziehen. 

Doch sobald Kasia ihren Schulabschluss in der Tasche hatte, kehrte sie zurück in die "Stadt der Träume". Sie hielt sich mit mehreren Jobs gleichzeitig über Wasser und verbrachte ihre freien Abende in einem Karaoke-Club, wo man sie gerne singen hörte. Eines Abends kam ein Mann auf sie zu und sagte:

"Wow! Du kannst wirklich gut singen!" Er fragte sie, ob sie in seiner Band als Gastsängerin mitmachen wolle. Also folgte sie seiner Einladung und war schon bald darauf der Star der Show! 

Ihre polnisch-italienische Rockband "Awangarda" spielte unzählige Songs zusammen, nicht nur im Tonstudio, sondern auch bei Konzerten in New York City, bei denen sie das Publikum mit Songs von den Cranberries, Pink, Lana del Rey und vielen anderen begeisterten. Kasia und ihre Band wurden in ihrer polnischen Community schnell zu lokalen Berühmtheiten, spielten sogar im Vorprogramm berühmter Bands und traten bei Wohltätigkeitskonzerten auf.

Aber die schönste Erinnerung hat sie an Silvester 2012: Mehr als 400 Menschen tanzten und sangen mit ihr vor der Bühne der weltberühmten Silvesterparty am Times Square.  

Nachdem sie einige Jahre lang das Rockstar-Leben gelebt hatte, spürte sie, dass ihr etwas fehlte. Auf Heimatbesuch, bei der Hochzeit ihrer besten Freundin, fand sie die Liebe und war bereit, ihr Partyleben hinter sich zu lassen und sich endgültig in Polen niederzulassen. Sie trat eine Stelle als Rezeptionistin in der Hellmann-Zentrale in Warschau an und erledigte nebenbei einige Verwaltungsarbeiten für den Geschäftsführer von Hellmann Polen. Als eine Stelle in der Rail-Abteilung frei wurde, nutzte sie ihre Chance und bewarb sich. Die Abteilungsleiterin erkannte schon früh Kasias Potenzial und holte sie in ihr Team.

So begann sie im Januar 2018 als Junior Specialist und wurde nur neun Monate später zur Rail Transport Specialist befördert. Sie beschreibt ihr Team als "pure Frauenpower". Die vier Frauen verstanden sich auf Anhieb und sind sich im Laufe der Jahre sehr nahe gekommen, denn sie teilen nicht nur ihre Liebe zur Musik, sondern auch das gleiche Sternzeichen.

Als Kasia eines Tages gebeten wurde, eine Präsentation zu halten, wurde sie nervös und tat das, was sie am besten kann: Sie sang! Sie trug die Präsentation in Form eines Liedes vor und wurde dabei von ihrer Kollegin an der Geige begleitet. 

Kurz vor Ausbruch der Covid-Pandemie reiste sie in die USA, um Verwandte zu besuchen und mit ihrer alten Band aufzutreten. Doch kurz vor dem Konzert fühlte sie sich nicht gut. Sie machte einen Schwangerschaftstest, der ihre Vermutung bestätigte: „Ich war schwanger! Oh mein Gott! Ich habe den ganzen Text vergessen, aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft, und das Konzert war ein großer Erfolg“, erinnert sie sich und lacht laut.

Ihre Schwangerschaft war nicht leicht, sie litt an starker Migräne und zudem wütete das Covid-19 Virus. Daher war sie froh und dankbar, von zu Hause arbeiten zu können. Als Kornelia im November 2020 auf die Welt kam, schien ihr Glück perfekt. Doch dann stand Kasia von einem auf den anderen Tag als alleinerziehende Mutter da. 

Sie hatte allerdings die Gewissheit, dass sie nicht allein war und dass sie sich immer auf ihre Familie verlassen konnte. Wie das Sprichwort schon sagt: „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf“. Und so packte sie ihre Sachen und zog aufs Land, in eine kleine Stadt drei Stunden von Warschau entfernt. Jetzt sind Kasia und Kornelia von ihren Eltern, Cousins, Onkeln und Tanten umgeben und bekommen die Unterstützung, die sie brauchen.  

Auch ihre „Hellmann-Familie“ ist eingesprungen und hat gezeigt, was in ihr steckt. Nach ihrer einjährigen Babypause arbeitet Kasia wieder in Vollzeit, und ihre Kollegen unterstützen sie so, dass sie sich auch um die kleine Kornelia kümmern kann.

„Ich liebe meine Arbeit. Mein Rail Team ist wirklich klasse, alle stehen voll hinter mir.
Wir sind eine Familie geworden!“

Jetzt steht Weihnachten vor der Tür und Kasia genießt die gemütliche Familienzeit mit ihrer Zweijährigen. Sie freut sich darauf, ihrer lebhaften Tochter all die Weihnachtslieder beizubringen, die sie selbst als junges Mädchen im Kirchenchor gesungen hat. Und natürlich auf die Festlichkeiten in ihrer Familie, die sowohl ihre polnische als auch amerikanischen Wurzeln widerspiegeln, wie z. B. die traditionell polnischen zwölf Speisen an Heiligabend und den Besuch des Santa Claus, der durch den Schornstein kommt und die Geschenke heimlich unter den Tannenbaum legt.

Liebe Kasia, wir wünschen dir und deiner Familie viele Momente voller Liebe, Lachen und Musik - für die Weihnachtszeit und alle Tage danach!

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