„Ich bin keine Heldin”

„Herzlichen Glückwunsch, Sie sind der beste Match!“ Als Robin Arrowsmith erfuhr, dass sie die geeignetste Kandidatin für eine Stammzellenspende für ihren Cousin John ist, kam für sie ein Rückzieher erst gar nicht in Frage.

John ist verheiratet und hat einen Sohn im Teenageralter. Erst kürzlich erhielt er die Diagnose Leukämie – er hat Blutkrebs. Daraufhin trommelte seine Frau Lori die Familie zusammen und bat sie, einen Wangenabstrich für das „Be The Match“-Register zu machen, einer Spenderdatei für Knochenmark- und Stammzellenspenden.

Robin und ihre Cousins und Cousinen nahmen den Abstrich sofort auf sich, allerdings kann eine Registrierung bis zu sechs Monaten dauern. Robin war nicht bereit, ein halbes Jahr zu warten, um herauszufinden, ob sie eine passende Spenderin ist oder nicht. 
Sie fragte Johns Frau, ob man das Prozedere nicht irgendwie beschleunigen könne. Daraufhin kontaktierte Lori das John Hopkins Hospital, in dem ihr Mann behandelt wurde und trieb den Prozess aktiv voran. Nur einen Monat später hatte Robin alle Blutuntersuchungen und Tests abgeschlossen. Es stellte sich heraus, dass sie die perfekte Spenderin ist und Johns beste Chance auf eine Stammzellenbehandlung! 

Als Ärzte und Pflegepersonal sie über die Nebenwirkungen und die Möglichkeit einer Zellenabstoßung aufklärten, zögerte Robin nicht eine Sekunde. Sie nennt sich selbst „Positive Polly" und glaubt daran, dass eine positive Einstellung zu positiven Ergebnissen führt. Und so erklärte sie den Ärzten: 

„Ich habe im Moment so viel positive Energie in meinen Adern, dass eine Abstoßung absolut ausgeschlossen ist. Sagen Sie mir, wo ich unterschreiben muss und dann lassen sie uns endlich mit der Stammzellenproduktion für meinen Cousin loslegen!“

Sie musste viele Papiere unterschreiben, einen ganzen Tag lang in der Klinik untersucht werden und sich insgesamt 21 Röhrchen Blut abnehmen lassen. Doch dann stand endlich der Termin fest: Am 15. April 2021 wurden ihr die Stammzellen entnommen. Vier Tage vorher begann sie mit den Injektionen und konnte spüren, wie ihr Knochenmark auf Hochtouren arbeitete und Stammzellen in ihr Blut freiließ.
Sie und ihr Mann Ian haben die Stammzellenproduktion scherzhaft „Hulkifizierung“ getauft:

„Ich hatte das Gefühl, dass ich den Unglaublichen Hulk zur Welt bringe. Ich wurde sprichwörtlich zum Hulk und es fühlte sich großartig an!“  

 

Während der Behandlung war sie dankbar, dass sie im Homeoffice arbeiten konnte. Sie gehört zum Drayage Operations Team in der Hellmann-Filiale in Houston, Texas, und erhält immer die volle Unterstützung ihrer Vorgesetzten. 

Dann war der Tag der Stammzellenspende endlich gekommen. Vier Stunden lang wurde ihr Blut aus einem Arm in eine Maschine gepumpt, die die Stammzellen vom Blut trennt. Anschließend wird das gefilterte Blut in den anderen Arm zurückgepumpt. Ihr wurde außerdem Plasma entnommen, um den perfekten "Cocktail" (ein Begriff, den sich ihre Krankenpflegerin ausgedacht hat) für Johns Behandlung zu kreieren. Mit jeder Stunde, die vergeht, spürt sie, wie die „Wehen des Unglaublichen Hulk“ nachlassen.

 

Im April 2022 feierten Robin und John seinen ersten „Wiedergeburtstag“:
Er ist seit einem Jahr krebsfrei.

Am Telefon stoßen sie mit einem „Root Beer Float“ - ein in den USA beliebtes Dessert, bei dem typischerweise Vanilleeis in Dr Pepper schwimmt - aufeinander an. Das ist bei den beiden mittlerweile Tradition, seit John es zum ersten Mal für sie am Abend vor ihrer Spende zubereitet hat.

Familie, Freunde, Krankenhauspersonal und Kollegen nennen sie eine Heldin. Aber sie fühlt sich nicht so: 

 

„Die ganze Sache hat mich insgesamt zwei Tage meines Lebens gekostet - das war's. Die wahren Helden sind mein Cousin John und seine Frau!“ 

 

Während der gesamten Behandlung und der monatelangen Chemotherapie hat John nie aufgegeben. Seine Frau Lori stand ihm zur Seite, kümmerte sich um den gemeinsamen Sohn Adam, führte den Haushalt und fuhr zum Krankenhaus und zurück, alles ohne sich jemals zu beklagen. 

 

Wenn Robin auf das vergangene Jahr zurückblickt, würde sie alles genauso wieder machen. Ihr Cousin und sie sind sich näher als je zuvor und telefonieren ständig miteinander. Auch für ein Nicht-Familienmitglied würde sie sich wieder einer Stammzellenspende unterziehen. Sie ist immer noch im „Be The Match“-Register eingetragen und möchte andere dazu bewegen, es ihr gleich zu tun.

Ihre unglaublich positive Art überträgt sich auch auf ihre tägliche Arbeit. Innerhalb der Hellmann F.A.M.I.L.Y hat sich ihre Geschichte herumgesprochen und unlängst hat sie von ihren Mitarbeiter*innen den Spitznamen „Chief Motivational Officer“ bekommen. Sie ermutigt alle, sich Hilfe zu holen und Probleme auf unkonventionelle Art anzugehen. 

„Letztendlich sind wir alle nur Menschen. Keiner muss alles allein bewältigen. Dafür ist das Team schließlich da.”

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