„Ich finde Menschen einfach so spannend“

„90 Minuten vor dem Spiel geht dann so langsam der Stress los, dann bin ich nicht mehr so ansprechbar für andere, dann ist man in seinem Tunnel,“ gesteht uns Şükran Gencay im Gespräch.

Şükran war 10 Jahre Headcoach bei der 1. Basketball-Herrenmannschaft des Eimsbütteler TVs. Recht ungewöhnlich, denn die gebürtige Hamburgerin ist mit ihren 1,60 Meter Körpergröße nicht nur viel kleiner als die Basketballriesen um sie herum, sie war auch noch die erste und einzige Frau, die ein Team in der 2. Bundesliga gecoacht hat.

Vor 15 Jahren begann Şükran Gencay ihre Trainertätigkeit und verhalf der 1. Mannschaft des ETVs zu ihren spektakulären Aufstiegen aus der Kreisliga bis hinein in den semiprofessionellen Bereich. Sie selbst spielte Basketball seit ihrer Jugend, ins Traineramt wuchs sie schrittweise hinein und hat sich mittlerweile durch eine B-Trainer-Lizenz legitimiert.

Bis vor Kurzem war sie selbst noch als Spielerin in der Regionalliga aktiv und hatte außerdem die Position der Abteilungsleiterin der Basketballabteilung inne. Das bedeutet einen riesigen Zeitaufwand und doch werden Ihre Trainer- und Vereinstätigkeiten nicht hochdotiert vergütet wie es z.B. in der Fußballbundesliga üblich wäre. Die Leidenschaft und der Spaß an der Sache stehen für sie im Mittelpunkt.

Hauptberuflich arbeitet die Diplom-Ingenieurin seit Oktober 2020 bei Hellmann. Zunächst startete sie als Rollout Managerin im Digital Customer Experience Team. Zusammen mit ihren 25 Kolleg*innen aus Hamburg, Osnabrück und Budapest entwickelte sie digitale Produkte, wie zum Beispiel Tracking- und Buchungslösungen für unsere Kunden. Sie selbst beschreibt ihre Rolle als „Schnittstelle und Brücke zwischen dem Entwickler-Team und den Anwendern“. Das sind größtenteils natürlich Kunden, aber auch die Mitarbeiter*innen bei Hellmann. Sie möchte die Menschen mitnehmen und wissen: Was möchte der Kunde eigentlich?

„Es gibt nichts Spannenderes, als Menschen kennenzulernen und damit verschiedene Lebenskonzepte und Kulturen,“ erzählt Şükran. 

Sie ist davon überzeugt, dass ihre Trainertätigkeit ihr bei der täglichen Arbeit von großem Nutzen ist. So hat sie gelernt strukturiert, strategisch und mit einem Konzept vorzugehen. Auch mit Extremsituationen, hohem Stresslevel und Rückschlägen hat sie Erfahrungen gemacht. Mittlerweile hat sie ein Gespür für Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen entwickelt und weiß, dass es sich lohnt, auf jede*n individuell einzugehen – und dabei immer authentisch zu bleiben. Eine echte Verbindung zu anderen aufzubauen, das gibt ihr Kraft und Energie.

Sie selbst ist in einem rein weiblichen Haushalt mit alleinerziehender Mutter und zwei großen Schwestern aufgewachsen. Als Frau mit türkischen Wurzeln war sie oft Vorurteilen und Herausforderungen ausgesetzt. Das hat sie aber nur stärker gemacht und ihren Willen geprägt. Sie wünscht sich mehr mutige Frauen, sowohl im Sport, als auch generell in Führungspositionen in der Wirtschaft:  

„Frauen bringen oft ganz andere Skills und Fähigkeiten als Männer mit. Fähigkeiten die vor allem in der heutigen Zeit sehr wichtig sind. In der Vielfalt liegt extrem viel Potential und Power und außerdem macht in gemischten Teams alles sehr viel mehr Spaß!“

Es gibt keinen Stillstand bei Şükran, weder privat noch beruflich. So stellte sie sich im Basketball einer neuen spannenden Herausforderung und verließ ihren geliebten Hamburger Stadtteilverein nach 15 Jahren. In der Saison 2022/23 wird sie die 1. Herren der Bargteheide Bees coachen, die in die 1. Regionalliga Nord aufgestiegen sind.

Im Mai 2022 trat sie bei Hellmann die neue Stelle als Global Leadership & Culture Manager an, die inhaltlich sogar noch mehr mit ihrer Rolle als Trainerin harmoniert. In ihrer neuen Position berichtet sie direkt an CEO Reiner Heiken. Sie arbeitet eng mit Kolleg*innen aus allen Geschäftsbereichen und aus allen Regionen der Welt zusammen und koordiniert den Ausbau und die Wiederbelebung der starken Unternehmenskultur bei Hellmann. Sie ist begeistert bei der Sache und sieht deutliche Parallelen im Unternehmen und beim Teamsport hinsichtlich Kultur und Leadership. Warum ist ihre neue Aufgabe so wichtig? 

„Wir wollen unsere Werte und Führungsgrundsätze ganz klar kommunizieren: Wie wollen wir miteinander umgehen und zusammenarbeiten? Was erwarten unsere Mitarbeiter*innen und wie können wir Sie unterstützen und bestärken? Und was heißt es eigentlich eine gute Führungskraft zu sein? Eine starke Kultur ist die Basis für jeden Erfolg egal ob auf dem Spielfeld oder beim Logistikkonzern!“

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