Südostasien bis Westeuropa – Hellmann verlängert die Eiserne Seidenstraße

Focus

Die globale Seefracht sieht sich in diesen Tagen massiven Herausforderungen ausgesetzt: Massen an Gütern insbesondere auf den Trade Lanes zwischen Asien und Europa treiben die Spirale aus Containerknappheit und mangelnder Laderaumverfügbarkeit in immer weitere Höhen. Um seinen Kunden zwischen den Kontinenten alternativ verlässliche Transporte bieten zu können, baut Hellmann seine Schienenverbindung über intermodale Vor- und Nachläufe bis nach Südostasien aus.

Künftig verbindet Hellmann China mit Vietnam, Laos, Thailand und Singapur per Zug, Lkw oder auf dem Seeweg. Zentraler Umschlagpunkt für die erweiterten Routen ist die südchinesische Metropole Chongqing. Dort werden die Transitgüter in einer Bonded Zone verzollt und anschließend umgeschlagen. Die neuen Verbindungen bedient Hellmann in beide Richtungen, d. h. sowohl im Import als auch im Export. Besonders interessant ist die neue Anbindung insbesondere für Kunden aus der Bekleidungs-, Automobil- oder Konsumgüterindustrie.

Zwei Wochen schneller als Seefracht

Die Standard-Laufzeiten zwischen Chongqing und Hamburg bzw. Duisburg, den bisherigen Endpunkten der Seidenstraße, beträgt durchschnittlich 17 Tage. Hinzu kommen nun 5 - 10 Tage für die Vor- und Nachläufe in Südostasien – je nach Verkehrsträger und Abfahrts- bzw. Empfangsterminal. Damit ist die interkontinentale Schienenverbindung bis zu zwei Wochen schneller als der Transport per Seefracht.

Insbesondere die Havarie der Ever Given im Suez Kanal Ende März hat die Nachfrage für Schienentransporte noch einmal massiv befeuert. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres konnte das Osnabrücker Unternehmen seine Sendungszahlen um satte 700 Prozent steigern. Mit einem schnellen Abflauen der Nachfrage ist demnach nicht zu rechnen.

Stückgut auf der Schiene

Eine Besonderheit im Exportgeschäft liegt in der Anbindung Augsburgs als Umschlags- und Container-Packbetrieb. Dort werden Sendungen aus dem süddeutschen Raum sowie den angrenzenden mittel- und osteuropäischen Staaten konsolidiert und danach im DUSS-Terminal München-Riem auf die Schiene gebracht. Dadurch ermöglicht Hellmann seinen Kunden als einziges Unternehmen in dieser Region effiziente LCL-Schienentransporte im Hinterland abseits der großen Seehäfen.

Eine nahtlose Datenübertragung beschleunigt den Umschlag über die verschiedenen Verkehrsträger hinweg. Kundendaten werden über eine Schnittstelle an das Hellmann-Transportmanagementsystem, weiter ans Lagerhaltungssystem und anschließend ans Bahnfrachtsystem übergeben, wodurch Hellmann die Effizienz der Transporte nochmals steigern kann.

Die Verlängerung der Eisernen Seidenstraße - mit dieser Lösung schafft Hellmann eine zuverlässige und schnelle Ergänzung zur Seefracht und trägt somit einen Teil zur Entspannung der Laderaumknappheit bei.

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