„Ich wollte wieder ich selbst sein“

Jedes Mal, wenn Krissia im Fitnessstudio trainiert, richten sich alle Blicke sofort auf ihren Rücken, denn der ist von einer großen Narbe gezeichnet. Wenn sie dann wie beiläufig erzählt, dass sie nur noch eine halbe Lunge hat, reagieren die Menschen um sie herum ungläubig und bombardieren sie mit Fragen. Die Narbe erinnert an eine sehr tragische Zeit in Krissias Leben, aber sie steht gleichzeitig für ihre unbeugsame Resilienz und Tapferkeit. Heute fühlt sich Krissia stärker als je zuvor.

Aber fangen wir ganz von vorne an...

Krissia ist seit fast 13 Jahren in der Buchhaltung von Hellmann in Costa Rica tätig. Im Laufe der Jahre hat sie in der Abteilung verschiedene Funktionen innegehabt und ihre beeindruckenden Qualitäten als äußerst flexible, motivierte und leistungsstarke Kollegin unter Beweis gestellt.

Heute ist sie in der Position des Account Receivable Senior Analyst US tätig. Das Ausstellen von Rechnungen sowie die ein oder andere Zahlungserinnerung erfordert nicht nur Organisationstalent, sondern auch ein gutes Einfühlungsvermögen und Verständnis für persönliche Umstände. Manchmal bedarf es auch ein wenig kreativerer Lösungen.

Nachdem sie bereits stolze Mutter eines kleinen Jungen war, brachte sie 2012 eine hübsche Tochter zur Welt und machte damit ihre Familie komplett. Alles fühlte sich so richtig an. Doch nur wenige Monate später, im Februar 2013, erhielt sie die schockierende Nachricht: Aufgrund von Flüssigkeit in ihrer Lunge soll sie sich einer komplizierten Thoraxdrainage unterziehen.

Während der Operation wurde ein Schlauch in den Lungenraum eingeführt. Leider kam es dabei zu schwerwiegenden Komplikationen, und Krissia erlitt schließlich einen Pleuraerguss, das heißt, ihr linker Lungenflügel kollabierte. Die Ärzte hatten keine andere Wahl, als ihre halbe Lunge komplett zu entfernen.

Nach dem schweren Eingriff war Krissia vier Monate lang ans Bett gefesselt, völlig abhängig von einem Beatmungsgerät und rund um die Uhr auf die Unterstützung durch Pflegepersonal und ihre Familie angewiesen.

Zu dieser Zeit war sie – verständlicherweise - wütend auf die ganze Welt und fragte sich ständig: „Warum ich?“ Und gerade als sie alle Hoffnung fast ganz verloren hatte, sagte sie unter Tränen zu ihrem Arzt:

„Ich will weder von einer Maschine abhängig sein, noch von anderen Menschen. Ich will wieder ICH SELBST sein!“

Die Antwort des Arztes kam prompt: „Okay, es liegt nur an Ihnen, nicht an uns. Stehen Sie auf und kämpfen Sie um Ihr Leben!“ Diese Antwort ließ sie innehalten und war letztendlich der entscheidende Wendepunkt für ihren Genesungsprozess.

Die ersten drei Schritte, die sie nach der Operation unternahm, erwiesen sich als die schwersten und anstrengendsten Schritte ihres Lebens. Sie markierten jedoch den Beginn ihres „zweiten Lebens“, das, wie sie sagt, in dem Moment beginnt, in dem wir begreifen, dass wir nur ein Leben haben und dieses immer in vollen Zügen genießen sollten.

Ihre Kinder wurden ihr größter Ansporn während des Genesungsprozesses. Der Gedanke, ihr 8 Monate altes Baby und ihren 9-jährigen Sohn ohne Mutter zurückzulassen, war für Krissia unerträglich.

Also kämpfte sie sich durch den Schmerz, schöpfte Kraft aus ihrem Glauben, ihrer Familie, ihren Freunden und Kolleg*innen und erreichte eine spektakuläre Genesung. 

Sie erkannte: „Die Grenzen sind nur in meinem Kopf, nicht in meinem Körper.“


2013, als sie wieder für Hellmann arbeitete, beschloss sie, sich einer neuen persönlichen Herausforderung zu stellen. Mit dem Ziel, Gewicht zu verlieren und gleichzeitig fit zu werden, begann sie mit CrossFit, einem Kraft- und Konditionstrainingsprogramm, bei dem unter anderem Gewichtheben, Sprinten und Gymnastik miteinander kombiniert werden.

Vom CrossFit hat Krissia viel gelernt, vor allem Disziplin und Durchhaltevermögen, aber es hilft ihr auch, dem hektischen Familienleben und ihrem vollgepackten Terminkalender zu entfliehen und etwas für sich selbst zu tun.

Heute, viele Wettbewerbe und Auszeichnungen später, können die Menschen um sie herum ihre Leidensgeschichte kaum mehr fassen, aber sie trägt die Narbe als Beweis. Ihre positive Einstellung und ihr starker Wille inspirieren eine große Fangemeinde auf ihrem Instagram-Account und motivieren auch ihre Hellmann Familie. 

Sie arbeitet bei Hellmann nicht nur in der Buchhaltung, sondern engagiert sich auch im Arbeitskreis „Spirit Engagement“, der gegründet wurde, um das Arbeitsumfeld für alle Kolleg*innen angenehmer zu gestalten:

„Wir verbringen so viel Zeit auf der Arbeit. Deshalb sollten wir es für alle so angenehm und schön wie möglich machen. Denn glücklich, motiviert und zufrieden zu sein, ist doch super wichtig, oder?"


Absolut Krissia, wir stimmen dir voll und ganz zu. Danke, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast!
 

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